Voß-Materialien 2
Axel E. Walter:
Ernestine Voß. Eine Dichterfrau und Schriftstellerin der
Spätaufklärung. Mit einer Edition ausgewählter Schriften.
Eutin: Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft 2016.
(Voß-Materialien, Bd. 2)
XVI, 456 S. - 36 €.
(Für Mitglieder der Voß-Gesellschaft: 25 €)
ISBN 978-3-940211-01-9
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Ernestine Voß (1756–1834), geborene Boie, ist aus der
deutschen Kulturgeschichte um 1800 vor allem als
Ehefrau des Dichters und Homer-Übersetzers Johann
Heinrich Voß im kulturellen Gedächtnis geblieben. Sie
war aber weit mehr als nur die ‚gute Seele’ der beinahe
sprichwörtlichen „Vossischen Hausidylle“, so sehr sich
auch in ihrem ‚Beruf’ als Ehefrau, Hausfrau und Mutter
ihr weibliches Selbstkonzept erfüllte. Neben einer
reichen, teilweise mit ihrem bzw. für ihren Ehemann
gepflegten Korrespondenz hat sie eine Reihe von
autobiographischen, biographischen, pädagogischen und
literarischen Texten hinterlassen, von denen zu
Lebzeiten nur einige publiziert wurden. Die
bekanntesten Schriften von ihr sind die Mitteilungen aus
dem Leben von Johann Heinrich Voß, die in mehreren
Stücken in der zwischen 1829 und 1833 von ihrem Sohn
Abraham Voß edierten Briefausgabe seines Vaters
erschienen. Anhand von Manuskripten einiger ihrer Texte
ist jetzt nachzuweisen, dass die gedruckten Schriften von
Ernestine Voß an vielen Stellen stark überarbeitet
worden sind. Diese Überarbeitungen blieben bislang von
der Forschung unberücksichtigt. Die Studie von Axel E.
Walter untersucht erstmals das gesamte schriftstelle-
rische, nicht briefliche Werk von Ernestine Voß unter
Einbezug ihrer Handschriften. Im Anhang sind einige der
wichtigsten Texte mit ausführlichen Kommentaren ediert,
so dass der Leser der Schriftstellerin Ernestine Voß auch
unmittelbar begegnen kann.