Vor dem Braten
Sehr willkommen, lieber Hase, Sehr willkommen bist du heut; Nimmer duckst du mehr im Grase; Alle wir mit vollem Glase Läuten dir das Grabgeläut! Dein schon harrt die große Gabel, Und das große Messer dein! Bald zerhackt dich’s, wie ein Sabel, Bösewicht! und unsern Schnabel Soll dein saftig Fleisch erfreun! Ha! dich fing der gute Bauer, Dem du oft den Kohl geraubt. Abends stand er auf der Lauer: Komm nur! sprach er; meinst du, Schlauer, Was dem Reh, sei dir erlaubt? Hirsch’ und Rehe können grasen, Wo nur was zu grasen ist; Wenn sie auch mein Korn durchrasen! Anders, wenn ein Schelm von Hasen Mir den Winterkohl zerfrißt!
Erstdruck: Hamburger Musenalmanach 1796, S. 75f.
Endlich hält dich schlauen Rammler Fest am Hinterlauf die Schnur! Ah, du wackrer Kräutersammler, Streckst die Löffel? Sei kein Dammler! Du mußt her! Ja quiecke nur! Drohn auch Brüch’ und Nackenschläge, Wenn dich hier der Förster spürt; Was er droht, hat gute Wege! Stähl’ er selbst mir im Gehege, Traun er würde selbst geschnürt!
30. November 1794.