Veranstaltungsarchiv 2025
Mittwoch, 22. Januar 2025, 19:15 Uhr, Wiedenbrück Die Idylle bei Voß, Goethe und Mörike Vortrag von Dr. Rüdiger Krüger im Rahmen der literarischen Mittwochsgesellschafts-Abende der VHS Reckenberg-Ems Über Facetten der Lyrik handeln die Litterarischen Mittwochsgesellschafts-Abende der VHS in diesem Semester. Nach unterschiedlichen Aspekten, wie antike Formen, strophische Gedichte, Reimformen, Volksliedstrophen und Ballade beschäftigt sich Dr. Rüdiger Krüger am kommenden Mittwoch, 22. Januar ab 19.15 Uhr in der Wiedenbrücker Stadtbibliothek mit einem schillernden epischen Sonderweg der Verssprache. Im Mittelpunkt wird die neuzeitliche Idylle stehen, wie sie von Johann Heinrich Voß in seiner „Luise - ländliches Gedicht in drei Idyllen“ neu gestaltet, von Johann Wolfgang von Goethe in „Hermann und Dorothea“ klassisch vertieft und bei Eduard Mörike in der „Idylle vom Bodensee - oder - Fischer Martin und die Glockendiebe“ spätromantisch weiter getragen wird. Hierbei werden Probleme der Abgrenzung des Lyrischen vom Epischen, der Versdichtung von der Prosa, sowie des variierenden Gebrauchs des Begriffs „Gedicht“ mit untersucht werden. Stadtbibliothek Wiedenbrück, Kirchplatz 2, 33378 Rheda-Wiedenbrück Veranstalter: VHS Reckenberg-Ems Sonntag, 16. Februar 2025, 16 Uhr, Otterndorf Die plattdeutschen Idyllen von Johann Heinrich Voß. Vortrag von Dr. Frank Baudach im Rahmen der traditionellen Voß-Geburtstagsfeier mit Ernestines Kirschkuchen, Tee und Kaffee Im Werk von Johann Heinrich Voß nehmen die beiden Idyllen De Winterawend (1776) und De Geldhapers (1777) eine Sonderstellung ein. Es sind die einzigen plattdeutschen Dichtungen des gebürtigen Mecklenburgers, der privat lebenslang immer auch plattdeutsch sprach. Doch hat er den in ihnen unternommenen Versuch der Begründung einer plattdeutschen Idyllendichtung in späteren Jahren nicht weiter verfolgt. Der Vortrag versucht zu klären, warum dies so ist und weshalb diese beiden Idyllen trotz ihrer Sonderstellung zu Recht als der entscheidende Beginn der neueren niederdeutschen Literatur gelten können. Johann-Heinrich-Voß-Haus, Johann-Heinrich-Voß-Straße 8, 21762 Otterndorf Veranstalter: Stadt Otterndorf und Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Mittwoch, 30. April 2025, 19 Uhr, Eutin Die plattdeutschen Idyllen von Johann Heinrich Voß. Vortrag von Dr. Frank Baudach, Wiederholung des Otterndorfer Vortrags vom 16.2.2025 Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Veranstalter: Eutiner Landesbibliothek und Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Donnerstag, 22. Mai 2025, 19:30 Uhr, Hamburg Familie Voß zieht um Szenische Lesung mit Silke Gehring, Martin Grieger und Frank Baudach im Rahmen des Literaturfestivals „Hamburg liest die Elbe“ Als 1778 Johann Heinrich Voß mit seiner noch kleinen Familie von Wandsbek aus zu seinem Dienstort nach Otterndorf an der Elbe aufbrach, wurde dieser Umzug auf der Elbe vorgenommen. Was man dabei erleben konnte und wie dieser Umzug schließlich doch noch ein gutes Ende nahm, lässt sich aus Briefen von Ernestine Voß an ihre Mutter und aus Briefen von Johann Heinrich Voß an seine in Wandsbeck und anderen Orten zurückgebliebenen Freunde ermitteln. Das eingespielte Sprecherteam Martin Grieger, Frank Baudach und Silke Gehring, das 2022 auch schon die Hochzeitsreise des Ehepaares Voß nach Mecklenburg wieder aufleben ließ, wird auch dieses Mal den turbulenten Umzug in Szene setzen. Wegen der begrenzten Zahl der Plätze ist eine vorherige Anmeldung unter info@voss-gesellschaft.de oder Tel. 04523-9845529 erforderlich. Das Heine-Haus ist ein historisches Gebäude und nicht barrierefrei. Heine-Haus, Elbchaussee 31, 22765 Hamburg Veranstalter: Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft und Heine-Haus e.V. Mittwoch, 2. Juli 2025, 19:30 Uhr, Otterndorf Familie Voß zieht um Szenische Lesung mit Silke Gehring, Martin Grieger und Frank Baudach. Wiederholung der Hamburger Veranstaltung vom 22.5.2025 Johann-Heinrich-Voß-Haus, Johann-Heinrich-Voß-Straße 8, 21762 Otterndorf Veranstalter: Stadt Otterndorf und Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Mittwoch, 30. Juli 2025, 19 Uhr, Eutin Hochzeitsreise nach Mecklenburg Lesung nach Originalquellen mit Martin Grieger (Sprecher), Silke Gehring (Ernestine Voß) und Frank Baudach (Johann Heinrich Voß) Im Herbst des Jahres 1777 machte sich das junge, frisch vermählte Ehepaar Voß auf eine beschwerliche Hochzeitsreise von Wandsbek in Johann Heinrichs mecklenburgische Heimat – vor allem natürlich nach Penzlin, wo Ernestine ihre Schwiegereltern Voß kennenlernen sollte. Leider waren Reisen damals wie heute nicht immer das reine Vergnügen. Ist endlich der Zielort erreicht, steht die Bewältigung weiterer Probleme an... Die Lesung nimmt Sie mit auf eine Entdeckungstour ins Universum der Voß-Familie und ihrer Freunde. Dass vor 245 Jahren auf einer einfachen Hochzeitsreise auch bedeutende Grundlagen der Weltliteratur zwischen Rasenbank und Kaffeekanne im Garten des Pastorats in Groß Vielen gelegt wurden, ist (noch) nicht sehr vielen Lesern bekannt Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Veranstalter: Eutiner Landesbibliothek und Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Samstag, 20. September 2025, 17 Uhr, Eutin Jahresversammlung der Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Samstag, 20. September 2025, 19 Uhr, Eutin Die Karriere der Klytaimnestra. Staatslenkerin und Mörderin. Vortrag von Prof. Dr. Andrea Rudolph (Neubrandenburg/Opole) Heinrich Voß hatte seit 1804 bis zu seinem Tode 1822 die Tragödien des Aischylos übersetzt, sein Vater Johann Heinrich Voß schloss die unvollendet gebliebene Arbeit 1826 ab. Ilse Langner, geb. 1899 in Breslau, verstorben 1987 in Darmstadt, hatte in ihrem umfangreichen Dramenwerk Fragen ihrer Zeit umgesetzt in Fragen an ihre Figuren - und dies macht engagiertes Schreiben ja aus. Die antike Tragödie „Agamemnon“ in Voß‘scher Übertragung bietet an diesem Abend den Referenzbezug für die Diskussion des Dramas einer Autorin, die bedeutende Erfolge in der Zwischenkriegszeit feierte, geschätzt von Arnold Zweig, Alfred Kerr, Max Reinhardt und Erwin Piscator. ­Langner fügte dem Erstdruck der Klytämnestra (Hamburg 1947) die zeitliche Notiz bei: „Begonnen 1934 – beendet 1947“. Sie gab dadurch der Verknüpfung der Tragödie mit der Gesamtepoche Nachdruck. Von allen Figuren dieser antiken Verstrickungsgeschichte ist Klytämnestra wohl diejenige, die in literarischen Gestaltungen am schlechtesten beurteilt wurde. Jede Episode und jeder Aspekt ihres Seins scheinen Versagen, Schuld und falsch gelebte Weiblichkeit zu spiegeln. Aischylos‘ Kassandra nennt sie ein „unholdes Scheusal“,, eine „verruchte Hündin“, was in der Tragödie durch eine ­Reihe von Variablen angereichert wird. Als Tochter des Spartanerkönigs Tyndareos und seiner Gattin Leda, Schwester Helenas und der Dioskuren, als Gattin des griechischen Führers Agamemnon und Mutter seiner Kinder hätte sie, wie etwa das Urbild gelungener Weiblichkeit Penelope, das Ideal des weiblichen Rollenmusters ausfüllen können, doch wurde sie – darin Medea durchaus verwandt – gerade zum Schreckbild, an dem das Verfehlen des griechischen Ehefrauenideals gestaltet wurde. Dennoch stellte Ilse Langer gerade diese Figur in den Mittelpunkt ihrer gleichnamigen Tragödie und macht so - äußerst kritisch - Zeitgegenwart sichtbar. Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Veranstalter: Eutiner Landesbibliothek und Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19 Uhr, Eutin "Ach was giebt es doch mancherley Dornen auf dem Wege durchs Leben." Der Briefwechsel zwischen Ernestine Voß (1756-1834) und Henriette Hellwag (1759-1823) Vortrag von Silke Gehring Vor einiger Zeit konnte der in der Eutiner Landesbibliothek bereits in Teilen vorhandene Briefwechsel zwischen Ernestine Voß und Henriette Hellwag durch einen größeren Ankauf ergänzt werden – obwohl noch immer Lücken festzustellen sind, tragen die Neuzugänge doch dazu bei, weitere wichtige Facetten der Eutiner Welt um 1785 bis 1823 zu beleuchten. Durch die Freundschaft der beiden Frauen ergeben sich Einblicke in zwei Familien, die als Nachbarn gut zusammenarbeiteten. Die Zeitumstände forderten den beiden Müttern nicht nur in ökonomischer Hinsicht einiges ab. Auch der Besucher- und Freundeskreis konnte durch die gemeinsamen Anstrengungen der Hausfrauen in der Regel gut in enge Zeitpläne integriert werden. Für gemeinsam durchlebte Unglücksfälle waren die Frauen auf gegenseitige Hilfe angewiesen, auch hier bewährte sich ihre Freundschaft. Dennoch unterschied sich das Familienleben in beiden Häusern deutlich. Die Eutiner Regionalgeschichte wurde bisher durch den Blick auf die Ehemänner Johann Heinrich Voß und Christoph Friedrich Hellwag bestimmt. Durch den Vortrag wird eine andere Perspektive möglich, denn die Briefe der beiden Frauen spiegeln nicht nur die Sorgen und Nöte zweier scheinbar auf den engen häuslichen Kreis beschränkten glanzlosen Existenzen. Auch ihre Verarbeitung der politischen Lebensumstände zeigt eine lebhafte Anteilnahme an den Veränderungen der Zeit. Dies führte aber auch zu innerfamiliären Verwerfungen: Wilhelm Voß, der als Arzt 1807 wieder zurück nach Eutin kam, und unbeabsichtigt ein Sorgenkind seiner Mutter wurde, konnte dank Henriette Hellwags Einfluss die fast gänzlich abgebrochene Kommunikation innerhalb des Familienkreises aufrechterhalten. Nach dem Tod von Henriette Hellwag führte ihre Tochter Jette den Briefwechsel mit ­Ernestine Voß fort. Diese glückliche Ergänzung des Briefwechsels gibt interessante Einblicke: Ernestine Voß lebte darin oft in der Erinnerung wieder in Eutin und Malente. Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Veranstalter: Eutiner Landesbibliothek und Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft