Veranstaltungsarchiv 2021
SSa, 25. September 2021, 17 Uhr Eutin Jahresversammlung der Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Sa, 25. September 2021, 19:30 Uhr Eutin Gedichte, Geselligkeit und Politik. Tremsbüttel als kulturelles Zentrum der Aufklärung in Schleswig-Holstein Vortrag von Dr. Dirk Hempel (Hamburg) Eutiner Landesbibliothek, Schlossplatz 4, 23701 Eutin Veranstalter: Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft und Eutiner Landesbibliothek Eine Videoaufzeichnung des Vortrags ist auf der Webseite der Eutiner Landesbibliothek abrufbar. Der Vortrag untersucht das kulturelle und gesellschaftliche Leben auf Gut Tremsbüttel nordöstlich von Hamburg im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Er geht dabei der Frage nach, ob es anderen, bekannteren Zentren der deutschen Adelskultur im dänischen Gesamtstaat wie Emkendorf und Knoop in seiner Bedeutung an die Seite gestellt werden kann. In Tremsbüttel lebten der Schriftsteller Christian Graf zu Stolberg, der hier als dänischer Amtmann residierte, und seine Frau Luise geborene Reventlow, die zwar zu den intellektuell einflussreichsten Personen in Schleswig- Holstein gehörte, aber nahezu unerforscht ist. Sie führten nicht nur ein Leben, das von Dichtung, Lektüre, Sprachstudien und ausgedehnter Korrespondenz mit deutschen und europäischen Geistesgrößen geprägt war. Sie zogen auch zahlreiche Besucher und Besucherinnen aus Dänemark, Holstein und anderen deutschen Ländern an. Neben Stolbergs Bruder Friedrich Leopold und seiner Frau Agnes von Witzleben, die einige Monate auf Tremsbüttel lebten, kamen auch andere Staatsmänner wie Wilhelm von Humboldt, Carl August von Hardenberg und Andreas Peter Graf von Bernstorff. Außerdem gehörten zu den Gästen Dichter wie Friedrich Gottlieb Klopstock, dem immer ein Zimmer und ein Reitpferd zur Verfügung stand, und Johann Heinrich Voß, der hier einmal Weihnachten feierte, Philosophen wie Friedrich Heinrich Jacobi und Theologen wie Johann Kaspar Lavater. Auch hochrangige französische Emigranten, die vor den Pariser Revolutionären geflohen waren, kamen nach Tremsbüttel oder lebten wie der General und Militärschriftsteller Matthieu Dumas mehrere Jahre hier. Beziehungen bestanden darüber hinaus ebenfalls zu anderen Gutsbesitzern wie Friedrich und Julia Reventlow. Der Vortrag bezieht biographische, historisch-politische und kulturgeschichtliche Zusammenhänge in Nordwestdeutschland und im dänischen Gesamtstaat mit ein wie die deutsche Adelskultur im sogenannten Familienkreis und die adelige Fundmentalopposition seiner Angehörigen zum (dänischen) Absolutismus und zur Französischen Revolution. Und er fragt nach Einflüssen und Spielarten der Spätaufklärung in Schleswig-Holstein, um auf diese Weise Tremsbüttel als kulturellem Zentrum deutlichere Konturen zu verleihen. Fr, 22. Oktober 2021, 19 Uhr Eutin „Wat is‘t doch vör een quadlich Ding“ - Sabine Kaack liest plattdeutsche Gedichte von 1776 bis heute Lesung mit Sabine Kaack (Nortorf), begleitet von Kerstin Krieger (Piano) Ostholstein-Museum, Schlossplatz 1, 23701 Eutin Veranstalter: Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft und Ostholstein-Museum Eintritt: 15 €, Mitglieder der Voß-Gesellschaft 8 € Es ist der Johann-Heinrich-Voß-Gesellschaft gelungen, die bekannte Schauspielerin und Rezitatorin Sabine Kaack nach Eutin für eine Lesung plattdeutscher Texte im Ostholstein-Museum zu engagieren. Ausgangspunkt der Lesung sind zwei plattdeutsche Gedichte von Johann Heinrich Voß, in deren Entstehungsgeschichte und ungewöhnliche Wirkung Silke Gehring, die Vorsitzende der Voß-Gesellschaft, kurz einführen wird. Nach der Lesung dieser Voß-Texte wird Sabine Kaack Texte von verschiedenen plattdeutschen Autorinnen und Autoren aus Vergangenheit und Gegenwart vortragen, die sie 2019 in ihrer Anthologie Dor bün ik tohuus veröffentlicht hat. Frau Kaack, die 2016 den Titel „Offizielle Botschafterin des niederdeutschen Theaterspiels als nationales immaterielles Kulturerbe“ der UNESCO erhielt, ist auch in Eutin gut bekannt: Vor einigen Jahren gab es bereits anlässlich einer Ausstellung von Bildern von Klaus Fußmann eine Lesung aus ihrem Band Över’t Land in Schleswig-Holstein im Ostholstein-Museum. Bei diesem Rezitationsabend wird nun wiederum – diesmal unter Einbeziehung des Ur-Eutiners Johann Heinrich Voß – die Vielfältigkeit und der Reichtum des Plattdeutschen sichtbar werden. Die Voß-Gesellschaft und das Ostholstein-Museum freuen sich auf eine hintergründige, aber auch vergnügliche Reise durch ein Universum, das in Gefahr steht zu verschwinden Fr, 12. November 2021, 19 Uhr Penzlin „Beym Klavier zu singen“ – Oden und Lieder von Johann Heinrich Voß, Heinrich Heine, Clara Schumann, Sergeji Rachmaninow…. Liederabend mit Antonie Staniec (Gesang) und Bo Ra Kim (Klavier) von der Musik- und Kunstschule JAP Schulz der Stadt Schwedt/Oder. Moderation: Andrea Rudolph. Johann-Heinrich-Voß-Literaturhaus, Raum Olymp, Turmstraße 35, 17217 Penzlin Es liegt ein Glücksfall in der Liedgeschichte vor. Mit Johann Abraham Peter Schulz verband Voß eine menschlich- tiefe Freundschaft. Die gemeinsame Liederwerkstatt der Freunde begann 1780. Da war Voß 29 Jahre alt. Sie währte bis zum Tode des Komponisten, königlicher Kapellmeisters und Musiktheoretikers Schulz 20 Jahre. Wir verleben einen Abend, der uns mit den schönsten Liedmusiken des 18., 19. und 20. Jahrhunderts in den Spätherbst entführt. Die Pianistin Bo Ra Kim kennt die Welt. Sie ist Preisträgerin auch internationaler Klavierwettbewerbe. Ihr Heimatland ist Südkorea. Beruflich pendelt Bo Ra Kim als Musikpädagogin zwischen Berlin und der Uckermark. Antonie Staniec, Sohn polnischer Eltern, trägt mit großer Leidenschaft Kunstvolkslieder von Johann Heinrich Voß, Heinrich Heine und weiteren namhaften Poeten vor. Der sechzehnjährige Tenor strebt ein Studium im Opernfach an.